Wüste in Blau

Das Beste an der Winterpause ist, dass sie alle 24 Stunden einen Tag kürzer wird. Noch 12 mal schlafen bis zu Schalkes Rückrundenauftakt gegen den VfB Stuttgart, und die Mannschaft trainiert derweil in Katar. Darüber (unter anderem) wurde in den letzten Tagen in den Kommentaren dieses Blogs diskutiert.

Katar sucht nach fröhlichen Meldungen für die Fußballwelt. An der Vergabe der WM 2022 durch die FIFA an eben dieses Emirat kann der hiesige Fußballfan nichts Gutes finden. Da helfen Berichte und Fotos von lustigen Wüstenreisen der uns bekannten Helden ungemein, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, um ein bisschen wie ein normaler Fußballort zu wirken.

Alexander Jobst, Schalkes Vorstand für Marketing und Merchandising, hat in einem Interview mit dem „Westfälischen Anzeiger“ ein wenig über das Zustandekommen des Trainingslagers in der Wüste berichtet. Man selbst habe die Initiative übernommen, um sich dann von der „Aspire Academy“ einladen lassen zu können. Die Bedingungen seien toll, dafür gäbe es gemeinsame Aktionen und man werde „auf den Medien-Plattformen positiv über Aspire reden“.

Das ist schon im Gange, ein Werbetext zu dieser Akademie ist seit gestern auf Schalkes Homepage zu bewundern. Auch das Jobst-Interview an sich, in dem Journalist Jens Greinke nicht zu vermuten verpasste, dass Katar „ganz offensichtlich vor einem (Fußball-)Boom“ stehe, darf zu den Schalker Service-Leistungen gezählt werden.
Katars Engagement wird funktionieren. Unter Schalkern und auch sonst. Die Medien hierzulande berichten regelmäßig über die Trainingslager der beiden größten deutschen Fußballclubs, auch der FC Bayern ist vor Ort. Selbst in der Sendung „Logo“, der Nachrichtensendung des Kinderfernsehns „Ki.Ka“, waren Robben und Neuer zu sehen, wie sie, an fröhlichen Araberkindern vorbei gehend, brandneue Trainingsplätze betraten.

Werbung eben. Die Welt ist voll davon, sicher ist es kein Skandal. Dass auch mein Verein den Namen erneut für die meines Erachtens falsche Sache hergibt, finde ich trotzdem „unschön“.

Foto: MatthiasHeil

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