Auf ein Neues

Schalkes Saison ist eröffnet. Mit einem Fest. Mit einem Freundschaftsspiel. Mit neuen Spielern und vor allem mit einem neuen Trainer. Am gestrigen Schalketag war zwar nichts überragend, aber doch irgendwie alles schön. Der Tag schaffte, was er schaffen sollte: Ein gutes Gefühl und eine gewisse Lust auf den Saisonstart.

Wir waren über weite Phasen des Spiels zu passiv. Wir brauchen über 90 Minuten gesehen mehr Aktivität, mehr Zweikämpfe, mehr Pressing. Das ist ein langer Weg, den wir noch vor uns haben. Für den ersten Schritt sind wir aber zufrieden.

… sagte André Breitenreiter nach dem 1:1 gegen Twente Enschede. Der Trainer ist Schalkes neuer Hoffnungsträger Nummer 1, vor allen Spielern, egal wer da kam oder noch kommen wird. Und eine Aussage wie diese ist einer der Gründe, warum das so ist.

Schalke hatte nach Freundschaftspiel-Maßstäben ordentlich gespielt, es gab einiges was man loben konnte. Den Einstand Johannes Geis‘ zum Beispiel, der gut agierte und ein schönes Freistoßtor erzielte. Die Leistung Leon Goretzkas, der neben Geis schon die Hoffnung auf ein neues, hochtalentiertes Mittelfeld-Tandem schürte. Leroy Sané hatte einen erfrischenden Auftritt, Junior Caicara schlug sich ebenfalls gut. Sehr schön zu beobachten war auch, dass Schalke nun durch hohes Pressing bereits viele Bälle tief in des Gegners Hälfte zu gewinnen versucht, dass das auch schon recht gut klappte.

Aber in seinem Statement zeigt der Trainer eben auch auf, was nicht gut war. Er wirkt dabei ehrlich und ehrgeizig. Er wirkt nicht knusselig und er hat auch keine Angst, die derzeitige, grundsätzlich gute Stimmung zu trüben. Er wirkt mit einer gewissen Selbstverständlichkeit. Er macht den Eindruck als fühle er sich wohl auf dem Posten, den er nun innehat, als Skipper dieses als schwierig geltenden Clubs. Und für Schalker fühlt er sich richtig an. So richtig wie zuvor lange Zeit keiner mehr.

Das alles, dazu die gelöste Stimmung auf dem Fanfest bei bestem Sommerwetter, sorgt nun dafür, dass man doch wieder mit Interesse dem Schalker Saisonstart entgegen sieht; hatte man sich auch noch vor weniger als 100 Tagen enttäuscht abgewandt. Wie der Vater meiner Freundin zu Beispiel, der im Stadion jahrelang neben mit saß und Ende letzter Saison seine Dauerkarte entnervt abgab. Ob er das denn schon bereuen würde, fragte ich ihn, als ich ihn kürzlich traf. Achwat, sagte er, er habe sich längst ein Ticket für’s erste Heimspiel besorgt. Ein Freund könne selbst nicht, da habe er gleich zugeschlagen.

So ist Schalke.

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