Die Winter-Transferperiode ist beendet. Schalke hatte vor, einen Innenverteidiger zu verpflichten, und ist daran gescheitert. Das mag gute Gründe haben. Solche gab es für das Vorhaben aber eben auch. Der Kader bleibt knapp besetzt und Horst Heldt bleibt zum dritten Mal in dieser Saison erfolglos.
Im Sommer, als Julian Draxler kurz vor Transferschluss abgegeben wurde, gelang es nicht, einen Ersatz für ihn zu verpflichten. Trainer André Breitenreiter hatte zuvor gebetsmühlenartig die Wichtigkeit Draxlers für sein Spiel hervorgehoben. Ich war mir sicher, dass Schalke Draxler nur abgeben würde, wenn man im Hintergrund bereits den Transfer eines Ersatzes in trockenen Tüchern hätte. Falsch gedacht. Erst jetzt, eine halbe Saison später, wurde Draxlers Kaderplatz mit Younes Belhanda neu besetzt.
Des Trainers Wunsch nach einem erfahrenen Mittelfeldstrategen konnte Schalke weder im Sommer, noch jetzt erfüllen. Erst zeigte man sich an Sami Khedira interessiert, dann wollte man Gökhan Inler verpflichten, gelungen ist beides nicht. Weil Roman Neustädter für den langzeitverletzten Matija Nastasic in die Innenverteidigung rückte und Schalke somit fürs Mittelfeld partout noch jemanden brauchte, lieh man sich Pierre-Emile Höjbjerg vom FC Bayern München aus. 21 Jahre jung, ein Talent, das mit seinem Zurechtfinden derweil noch genug zu tun hat und Schalke bislang nicht wirklich verstärken konnte.
Nun also, im Winter, fiel Schalke just nach Benedikt Höwedes‘ Verletzung ein, dass man noch einen weiteren Innenverteidiger bräuchte; oder einen Mittelfeldspieler, einen Defensivspieler, jedenfalls. Zambrano? Wimmer? Brooks? „Intensive Gespräche“ sagte Tönnies. „Schöne Nebelkerze“ sagte Heldt. Tasci? Geht zu Bayern. Schalke? „Wir vertrauen auf Marvin Friedrich“ … den Schalke eigentlich gerne an den HSV verliehen hätte und nur behielt, weil man für Kaan Ayhan flotter ein Leihgeschäft zustande bekam.
Das alles wirkt furchtbar ungeplant. Das alles sieht nicht nach Agieren aus, es sieht so aus als reagiere Schalke lediglich auf Umstände. Und selbst dabei kommt man regelmäßig zu kurz.