
Schalke-Trainer David Wagner parkt den Bus im eigenen Strafraum und geht trotzdem leer aus: Schalke verliert 0:1 gegen Werder Bremen. Seine Mannschaft traut sich selbst nicht und viele Fans trauten ihren Augen nicht, als sie Wagners Mannschaft derart passiv gegen den Tabellenvorletzten agieren sahen.
Parking The Bus ist im englischen Fußball ein Begriff für eine Spielweise, bei der sich die Spieler weit zurückziehen, um dem Gegner keinen Raum vor dem Tor zu lassen. Offensiverfolg entsteht bei dieser Spielweise meist aus Kontersituationen.
Dass Schalke 04 in aktueller Verfassung und Personalsituation per Konterspiel erfolgreich sein könnte, dazu braucht es viel Phantasie. Über den Weg zum gegnerischen Tor sprach David Wagner aber auch nicht, als er nach der Niederlage die Herangehensweise in der ersten Halbzeit erklärte. Seine Mannschaft habe in den letzten Spielen so viele Gegentore kassiert, dass es zu arg an Selbstvertrauen fehle, um das Spiel zu spielen, das man eigentlich spielen wolle. Deshalb sei es notwendig gewesen, zunächst an Sicherheit zu gewinnen. Das hätte auch funktioniert, Bremen sei kaum zu Chancen gekommen, das Tor sei aus einem individuellen Fehler entstanden.
Im aktuellen Fall ist David Wagner eher Pragmatismus als Angst vor dem Gegner zu bescheinigen. Für diese Erklärung spricht, dass Wagner die Spielweise gegen Bremen zur Halbzeit veränderte. Den besagten individuellen Fehler wettzumachen gelang dennoch nicht. Was bleibt ist der Eindruck der Hilflosigkeit und der Ärger, den Fans empfinden, wenn sie ihr Team gegen den Siebzehnten der Liga derart passiv agieren sehen müssen.
An dieser Stelle treffen Sport und Unterhaltung einmal mehr aufeinander. Zuschauer wollen zumindest die Hoffnung haben dürfen, dass ihr Team Tore erzielen und siegen will. Sich gegen Werder Bremen derart zurückzuziehen ist, wie wenn ein Theaterintendant seine Schauspieler bis zur Pause nur aus dem Bühnenrückraum, ohne Beleuchtung sprechen lassen würde. Tumult, Buhrufe und Pfiffe wären die Folge. David Wagner entkommt diesem Unmut gerade nur, weil das Coronavirus die Verärgerten in die eigenen Wohnzimmer schubst.
Bild: needpix.com
@Sport und Unterhaltung
Sprengung und Zusammenbruch großer Bauwerke sehen sich viele Menschen doch auch fasziniert an. Erdrutsche (am Fernseher)! Vulkanausbrüche mit Aschenregen und Lavaströmen (dito)! https://youtu.be/3IW8_SopXNA?t=44
Pardon, richtiger Start: https://www.youtube.com/watch?v=3IW8_SopXNA&feature=youtu.be&t=17