Mit Eifer aber ohne Abwehr

Schalke 04 kassiert die sechste Niederlage im neunten Saisonspiel, verliert 4:1 in Gladbach. 35 Minuten machten Spaß. Der Rest war wieder schlimm.

In der letzten Woche waren die Suspendierungen von Amine Harit und Nabil Bentaleb, sowie die Freistellung des Kaderplaners Michael Reschke die beherrschenden Themen. Jede Mannschaft brauche elf Spieler, die alles geben, das sei die Grundlage, vor jedem taktischen Plan und vor jeder weiteren Spielidee, hieß es von den Verantwortlichen. Zu Beginn seines Tuns auf Schalke sagte Manuel Baum außerdem mal, dass man auch in der Krise am Offensivspiel arbeiten müsse, dass es nicht nur darum ginge, zu verteidigen, dass die eigene Offensivfähigkeit wichtig für den Glauben an sich selbst sei.

Für das Spiel in Gladbach fand Trainer Baum elf Spieler mit geeignetem Engagement, auch wenn er dafür auf Grund von Ausfällen beim Stammpersonal auf Jugendspieler zurückgreifen musste. Am Eifer lag’s nicht, und eine halbe Stunde spielte man auch Fußball, der gut anzuschauen war, der häufig in Richtung des Gladbacher Tors lief, mit Mark Uth als Dreh- und Angelpunkt hinter den Spitzen. Fast mochte man sich dem Gegner ebenbürtig fühlen, fast mochte man zu hoffen beginnen; als Oscar Wendt in der 36. Minute Gladbachs zweite Chance zum zweiten Treffer nutzte.

In der zweiten Hälfte fand Schalke offensiv nicht mehr statt. Spätestens sieben Minuten nach Wiederbeginn, als Marcus Thuram Gladbachs dritten Treffer markierte, war auch der trotzigste Glaube an einen Punktgewinn dahin. Defensiv waren die Blauen über die gesamte Partie sehr anfällig. Natürlich war der erste Treffer Gladbachs auch glücklich; wie der Ball durch das Dickicht Schalker Beine seinen Weg über die Linie fand. Aber letztlich kann Schalke kein Spiel gewinnen, wenn die Defensive es dem Gegner so leicht macht, in beste Schusspositionen zu kommen.

Alle vier Gegentreffer entwickelten sich über Schalkes rechte Seite, über Kilian Ludewigs Seite. Dabei machte er gar keine wirklich gravierenden, individuellen Fehler. Aber er verlor eben entscheidende Zweikämpfe, und um ihn herum war auch immer wieder sehr viel Platz, weil er weder vom Offensivspieler auf seiner Seite, Steven Skrzybski, noch vom defensiven Mittelfeld, Omar Mascarell, oder vom „Nachbarspieler“ aus der Innenverteidigung, Ozan Kabak, geeignet unterstützt wurde.

Kilian Ludewig selbst mag ich keinen Vorwurf machen. Er ist 20 Jahre jung und hat vor Schalke noch nie auf Erstliganiveau gespielt. Dass man darauf baute, dass es nur mit ihm als Rechtsverteidiger schon irgendwie gut gehen würde, war ein so offensichtlicher Fehler in der Kaderplanung, dass Michael Reschke heute rausgeschmissen werden sollte, wäre er nicht bereits freigestellt. Auch Jochen Schneider sollte man mal fragen, wo er gerade war, als der Kaderplaner den Kader so plante, oder wer aus seiner Sicht, abgesehen des erst mit Trainer Baum gekommenen Ludewigs, aus seinem Kader noch einen ordentlichen Rechtsverteidiger abgeben könnte.

Schalke bleibt Tabellenschlusslicht. Durch den Sieg Kölns gegen Dortmund kann Schalke selbst mit einem Sieg nicht mehr auf den viertletzten Platz vorrücken. Dafür sorgt das miserable Torverhältnis. Schalke steht bei -22. Das zweitschlechteste Torverhältnis weist Bielefeld auf. Die Arminia hat noch ein Spiel mehr verloren als Schalke und steht aktuell bei -13.

11 Thoughts

  1. Kilian Ludewig ist 20 Jahre alt und wurde sträflich allein gelassen. Er kämpft, läuft und beißt über 90 Minuten und bringt die Grundbasis der Schalker Tugenden mit.

    Dies kann man Steven Skrypski sicherlich auch nicht ansprechen. Aber er ist Stürmer, er muss nach hinten mitarbeiten und vorne im Sturm mitmischen.
    Beides ist im nicht gelungen, beim zweiten Tor lässt er Wendt einfach laufen.

    Es war eine erste Halbzeit, die in die richtige Richtung zeigt, gegen Leverkusen nochmals eine Leistungssteigerung zeigen und dann gegen die „Puppenkiste“ (liebevoll gemeint) gewinnen.

    Wir müssen daran glauben! Alle! Auch die Spieler!

    Glück auf und allen einen tollen Start in die Woche

    Er war der wohl der einzige RV , der für unser Budget verfügbar war, ein Budget, bei dem angeblich der Vorstand auf Gehalt verzichtet, damit ein Konditionstrainer verpflichtet werden kann.

  2. Der Ausfall von Salif Sané wiegt schwerer als viele dachten. Auch wenn er immer für einen Bock gut ist – fehlt er, ist die Abwehr ein Hühnerhaufen. Leider müssen wir damit wohl bis zum Ende der Saison leben. Kabak und Thiaw sind zweifellos talentiert, aufgrund ihrer Jugend aber leicht abzukochen.
    Was mir Hoffnung macht: sowohl bei der Einstellung der Spieler als auch beim Zweikampfverhalten, bei der Laufleistung und den Spielzügen gab es erhebliche Verbesserungen. Offenbar hat Baum die richtigen Stellschrauben gefunden. Ich drücke die Daumen, dass ihm die Zeit reicht.

  3. Nach dem Leverkusen-Spiel kommen einige der Gegner aus der zweiten Tabellenhälfte (Hertha, Freiburg, Köln, Bielefeld, Hoffenheim). Eine leise Hoffnung war, in solchen Spielen noch ein paar Punkte zu machen, um nicht abreißen zu lassen. Aber wie soll das werden mit so einer Defensivbesetzung, so einem Defensivspiel, durchschnittlich drei Gegentoren pro Spiel. Der Winter kommt.

  4. In der Tat müsste sich vor allem Schneider selbst an den Kopf fassen. Alles jetzt nur auf Reschke zu schieben ist billig und durchschaubar: Reschke ist Schneiders Bauernopfer und der Rauswurf diente Schneider vor allem auch dazu, seine Position zu festigen und von seinen eigenen Fehlern abzulenken. Schneider trägt als Sportvorstand die Verantwortung! Und Schneider selbst wollte doch Reschke unbedingt haben, bezeichnete Reschke bei der Verpflichtung als „einen der besten Kaderplaner Europas“.

    Man muss sich mal klarmachen, wie viele offenkundige Fehler Schneider hier in kürzester Zeit gemacht hat:

    Da ist keineswegs nur das viel zu lange Festhalten an David Wagner. Eine Trainerentlassung am zweiten Spieltag wäre schon Grund genug gewesen, um über Schneiders Entlassung nachzudenken.

    Der Kader ist einfach schlecht zusammengestellt: Es gibt keinen echten Führungsspieler. Außerdem fehlt es an fast allem, was eine Mannschaft ausmacht.
    Schneider hatte inzwischen drei Transferperioden Zeit, um den Kader wenigstens etwas umzustrukturieren. Ihm ist es noch nicht einmal gelungen, einen richtigen rechten Außenverteidiger (seit März 2019, als Schneider anfing, vakant) zu verpflichten.

    Stattdessen ließ und lässt sich Schneider erst von Nübel und seinem Berater und jetzt von satten/verwöhnten Profis wie Rudy (immer noch nicht weg, nur verliehen, wir zahlen sogar noch das Gehalt zum Großteil!) und Bentaleb (ist immer noch nicht endgültig aus dem Kader geworfen, soll noch einmal eine Chance bekommen!) und deren Beratern am Nasenring durch unsere Arena führen.

    Dann all seine anderen Flops: Todibo, Miranda, Gregoritsch, auch die Verpflichtung von Schubert ist letztendlich schiefgegangen. Der junge unerfahrene Ludewig ist offenkundig (leider) auch überfordert (das ist kein Vorwurf an den Jungen!). Kabak hat uns 15 Mio. gekostet und uns noch nicht weitergebracht, zumindest bisher (Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt zumindest noch nicht). Wenn ich lese und höre (aus zuverlässiger Frankfurter Quelle), dass für Paciencia, also einen Spieler, der in Frankfurt Ersatzspieler (zweite oder sogr dritte Wahl) war, nach der Saison – neben der Leihgebühr (2 Mio. Euro) – eine Abnahmeverpflichtung für fast 10 Mio. Euro vereinbart wurde, dann macht das in der jetzigen Situation (Corona, Insolvenzgefahr) deutlich, dass auch Schneider – wie schon Heidel! – nach dem Motto „nach mir die Sintflut“ handelt.

    Und in der letzten Woche hat Schneider praktisch seine „eigene Sammlung“ teuer aufgelöst:
    Nicht nur Reschke, auch Ibisevic hat Schneider erst geholt (OT Schneider bei der Verpflichtung: „seine Qualitäten sind unbestritten“ und „hat in den Gesprächen mit seiner Einstellung überzeugt“).
    Und Bentaleb hat er immer und immer wieder eine Chance gegeben. Jetzt will er ihm noch einmal die x-te Chance gegeben, obwohl schon Stevens und Büskens ihn damals aus gutem Grund dauerhaft vom Kader entfernt haben um mehr Zusammenhalt in der Mannschaft und den damaligen Klassenerhalt zu schaffen.

    Von Schneiders peinlichen Saisonanalyse (Tenor: Verletzungen waren schuld, spielerisch wäre die Mannschaft gut), von seiner mehr als zweifelhaften Begründung für die Verpflichtung von Naldo als Co-Trainer, vom Wechsel des charakterstarken Caligiuris zu Augsburg (dort jetzt Leistungsträger), von Embolo (günstig an Gladbach abgegeben), von der – angesichts unserer Abwehrprobleme – lapidaren Absage für Mentalitätsmonster Papadopoulus (OT Schneider: „ergibt keinen Sinn“) u.a. will ich gar nicht erst anfangen…

  5. @Martina

    Bis Ende der Saison wird Sané hoffentlich nicht ausfallen. Er wird nicht operiert und ist im Reha-Training. Mein Stand ist „Ende des Jahres“, was auch schlimm genug ist, da bis Silvester noch 5 Pflichtspielen anstehen (4 x Liga, 1 x Pokal).

    @Klaus

    Klar, man hat(te) kein Geld. Aber ganz ehrlich: Irgendwo muss ein Club wie Schalke 04 doch jederzeit einen RV auftreiben können. Man hatte doch eine kleine Ewigkeit Zeit, Everton hat doch von Beginn an gesagt, dass man Kenny nicht nochmal verleihen will, und Caligiuri hatte seine Zukunft auch schnell klar. Und wenn’s irgendein Lubos Hanzel ist, den man für ein halbes Jahr ausleiht und ihn mit Hoffnung in den Kader steckt; dass man zumindest zwei Spieler hat, die man sich für diese Position denken kann. Dafür bezahlt man Scouts und Kaderplaner/Manager, dass sowas so eben nicht passiert.

    @HerrNey

    Bei transfermarkt gibts eine Bundesligatabelle, die sich auf das Kalenderjahr bezieht. Das Schalker Torverhältnis steht bei -50. Das zweitschlechteste eines Clubs, der auch letzte Saison schon in der ersten Liga vertreten war, liegt bei -18 (Mainz).

    @Schalker

    Und Schneider selbst wollte doch Reschke unbedingt haben, bezeichnete Reschke bei der Verpflichtung als „einen der besten Kaderplaner Europas“.

    Das ist nach „meinem Stand der Dinge“ so nicht korrekt. Tönnies wollte Reschke haben, Schneider nicht. Dass er die Nummer dennoch positiv verkaufte, mit eben dem Zitat, war professionell.

  6. Sorry, aber Schneider kommt mir überall (viel) zu gut weg. Der mag nett rüberkommen, aber wenn es darum geht seine eigene Position zu stärken, dann tut er auch alles dafür. Und sei es (wie in der Vergangenheit ) Tönnies, Matschitz, Hopp oder dem DFB in den Allerwertesten zu kriechen, oder den eigenen Fans in den Rücken zu fallen, z.B. bei der Anti-Rassismus-Aktion in Drochtersen/Assel oder beim Einstufenplan („Ein Transparent – Spielabbruch“) gegen Hoffenheim.

    Auch unabhängig von all den eklatanten Fehlentscheidungen im sportlichen Bereich muss man sich bei Jochen Schneider auch mal klarmachen:

    Schneider ist Vorstand für Sport „und Kommunikation“ (!). Natürlich ist er deshalb auch wesentlich für die peinliche Außendarstellung zuletzt und die aktuelle Schalker Identitätskrise (ist für mich schlimmer als die aktuelle sportliche und finanzielle Krise) verantwortlich.

    Schneider eignet sich einfach nicht für den Sportvorstand (erste Führungsebene im Verein), eher für die zweite Führungsebene, auf der er ja auch in Stuttgart und Leipzig tätig war.

    Davon, dass Schneider Tönnies (OT Schneider: „Menschenumarmer“) bei den Rassismusvorwürfen und friedlichen Protesten gegen ihn immer bis aufs Blut verteidigt hat (OT Schneider: „Hetzjagd“, „Pranger“), aber gleichzeitig (bis heute unbewiesene) kollektive Rassismusvorwürfe gegen S04-Fans und die damit verbundenen Strafen des DFB vorbehaltlos akzeptiert hat (Fälle Torunarigha und Moukoko), und auch von seinem vorauseilenden Gehorsam gegenüber dem DFB und Dietmar Hopp und der damit verbundenen Einführung der Kollektivstrafe für die eigenen Fans (Stichwort: „Ein Transparent – Spielabbruch“/Einstufentheorie statt DFB-Dreistufentheorie für S04-Fans), davon könnte man ganze Abhandlungen schreiben (würde wirklich zu lang hier).

    Natürlich ist Schneider nicht der alleinige Verantwortliche für unseren Niedergang. Er wurde erst im März 2019 (als Tönnies-Marionette!) verpflichtet und hatte nicht viel Geld zur Verfügung (aber immer noch mehr Geld als die Hälfte seiner Kollegen in der Liga!). Unser Niedergang auf und außerhalb des Platzes hat natürlich schon lange vor Schneider begonnen, aus meiner Sicht insbes. mit der Etablierung des Systems Tönnies, dessen Opfer und auch Produkt Schneider letztendlich ist (auch Heidel und Heldt übrigens).

    Letztendlich aber blockiert Schneider den wichtigsten Chefposten, also den des Sportvorstandes, für bessere Kandidaten. Insbes. für (authentische) Schalker Persönlichkeiten, die das erforderliche Standing im Verein haben (um langfristig/krisenfest hier zu arbeiten) und unseren Verein kennen oder sogar leben, oder wenigstens verstehen (wie z.B. Wilmots, Elgert, Rangnick, Büskens, Raul, Huub, Höwedes, Linke, Ebbe z.B.), und die auch bestehende tiefe Gräben in unserem Verein zuschütten oder sogar insgesamt eine Aufbruchsstimmung erzeugen könnten. Das wäre übrigens meine kurz- und langfristige Vision (um nicht immer nur gegen etwas zu sein ) für Schalke…

  7. „Das ist nach „meinem Stand der Dinge“ so nicht korrekt. Tönnies wollte Reschke haben, Schneider nicht. Dass er die Nummer dennoch positiv verkaufte, mit eben dem Zitat, war professionell.“

    @Torsten: Dann frage ich mich immer noch, was eigentlich schlimmer ist: Reschke als „einen der besten Kaderplaner Europas“ anzusehen, oder CT in den Allerwertesten zu kriechen und die Fans und Öffentlichkeit nach Strich und Faden zu belügen?

  8. Mich würde eher interessieren, was überhaupt an Lösungsmöglichkeiten hinsichtlich des Kaders existieren, ob nun mit oder ohne Schneider in der Führung.

    P.S.
    Auslaufende Aufsichtsrats-Amtszeiten:
    Gewählte: Stefan Gesenhues 2020 (seit 2017), Uwe Kemmer 2020 (seit 2017), Moritz Dörnemann 2021 (seit 2018), Huub Stevens 2021 (seit 2018).
    Kooptierte: Ulrich Köllmann 2021 (seit 2009), Dirk Metz 2021 (seit 2015), Matthias Warnig 2021 (seit 2019).

    Kemmer, Köllmann und Metz immerhin schon so lange dabei, dass man ihnen für das Geleistete herzlich danken kann.

    Buchta (seit 2006) und Lange (2001-2012/seit 2013) stehen noch bis 2022 dem Gremium vor, sodass man mit dem Bedanken noch etwas warten muss.

    Tönnies würde von unserer weisen blau-weißen Schar zwar wieder zuverlässig gewählt werden, steht aber nicht zur Verfügung (?).

  9. @Schalker
    Wie kommst du darauf, dass Rangnick eine authentische Schalker Persönlichkeit ist?

  10. @Martina: Ich habe „Professor“ „Rolf“ ;-) nicht in meine (spontan erstellte!) Liste aufgenommen, weil er Schalke-authentisch wäre (authentisch steht genau deshalb auch nur in Klammern in meinem Post!), sondern weil er Schalke bereits kennt und versteht oder zumindest sehr schnell verstehen würde: Von einem Tönnies müsste er sich dessen (Tönnies´) Schalke nicht erklären lassen wie Schneider und Heildel z.B.. Außerdem ist „Rolf“ – im Gegensatz zu Schneider – ein Mann für die erste Führungsebene (Chefposten Vorstand) und hat imho weit mehr sportliche Kompetenz als Schneider.

    Kann mir auch nicht vorstellen, dass Rangnick es nötigt hätte, im Sportsudio nebenbei Internas, die noch nicht für dei Öffentlichkeit vorgesehen waren (Vertragsverlängerung von Knäbel), auszuplaudern, nur um seine eigene Position irgenwie zu stärken oder um selbst besser auszusehen. Dass das den Vorstandskollegen und dem Aufsichtsrat gefallen hat, das wage ich mal zu bezweifeln, womöglich war das sogar eine Pflichtverletzung, die rechtliche Konsequenzen haben könnte.

    Es ist doch auch erstaunlich (oder bezeichnend?!), dass Schneider erst jetzt so richtig kämpferisch wird, wenn ( oder weil?!) es um seinen eigenen Kopf geht.

    Dass (das Bauernopfer?) Reschke geheime Verhandlungen mit Hertha über Mascarell an Sportvorstand Schneider vorbei geführt haben soll, ist auch nicht glaubhaft: Sowohl Hertha als auch Mascarell und sein Berater haben das deutlich und explizit (unüblich in der Art in der Branche!) dementiert, wie man u.a. hier erfährt:
    https://www.kicker.de/reschke-und-mascarell-von-wegen-geheimverhandlungen-790645/artikel

  11. Sorry, Torsten, dass Tönnies Reschke haben wollte, will ich gar nicht so einfach abtun (s.o). Das Wichtigste für Clemens alias „keine Schalker Götter neben mir“ Tönnies war immer, dass er im Vorstand, also auf den Chefposten, seine Marionetten hat, oder Leute, denen er sein Schalke erklären konnte. Und deswegen wurde Schneider auch geholt. Davon bin ich überzeugt.

    Insofern kann ich mir auch gut vorstellen, dass CT (und der Aufsichtsrat) sich absichern und mit Reschke zusätzliche sportliche Kompetenz einstellen wollte, weil Schneider diese einfach nicht ausreichend hat:

    Schneider ist ein gelernter Bankkaufmann und BWLer, der offensichtlich (wenn man nur ein paar Minuten recherchiert) vor Schake in seiner Karriere nie wirklich irgendwelche wichtigen sportlichen Entscheidungen (alleine) verantwortlich treffen musste bzw. durfte. Bei seinem Lieblingsverein VfB durfte er die Verträge der Transfers ausgestalten, welche die sportlich in jeder Hinsicht kompetenteren Magath, Heldt, Bobic und Veh auf den Weg gebracht haben.

    In Leipzig war er dann „Teamkoordinator“. Sportlich zu sagen hatte er da aber nichts, weil Rangnick alle Fäden in der Hand gehalten hat. Wie in Stuttgart war er für die Verträge zuständig, und – RB-spezifisch! – für das dubiose (die Integrität des sportlichen Wettbewerbs zerstörende!) Hin- und Herschieben der Spielerbestände zwischen den einzelnen RB-Standorten.

    Und woher soll Schneider denn aus eigener Erfahrung wissen, wie eine Profimannschaft von innen tickt und funktioniert? Oder was einen guten von einem schlechten Trainer in der täglichen Arbeit unterscheidet? Oder woher soll er einen Plan von Scouting haben? Das alles musste er vor Schalke auch gar nicht wissen, weil er immer – imho richtigerweise! – als Büro-und BWL-Experte geschätzt und angestellt war.

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