
Schalke 04 möchte Klaas-Jan Huntelaar zurückholen und er denkt drüber nach. Das ist die Story des gestrigen Tages. Eine echte Schalke-Geschichte, die bei mitleidenden Knappenkumpeln von Verzückung und Hingabe bis Zweifel und Ratlosigkeit alle Gefühle hervorholen kann. Alle sind nachvollziehbar.
Dass Schalke diese Idee habe erzählte man sich schon länger. Gestern früh berichtete BILD, Sportvorstand Jochen Schneider sei schon in Amsterdam gewesen, um einen Wechsel einzuleiten. Journalisten recherchierten und bestätigten nach und nach, dass die Sache tatsächlich heiß sei.
Gestern Abend spielte Huntelaars Club Ajax gegen Twente Enschede. Vor dem Spiel bestätigte Ajax-Coach Erik ten Hag eine Schalker Anfrage. In der siebten Spielminute brachte Sébastien Haller Ajax in Führung. Der ehemalige Stürmer von Eintracht Frankfurt wechselte vergangene Woche nach Amsterdam und gilt als ein Grund, weshalb es für Huntelaar im Aufgebot noch ein bisschen enger wird, weshalb Ajax ein Transfer ein bisschen leichter fallen könnte. Als Huntelaar in der 89. Minute eingewechselt wurde stand es 1:1. In den folgenden zwei Minuten traf Huntelaar zweimal, war der Held des Abends, stand als solcher nach Abpfiff ausführlich vor Mikrofonen und wurde von den niederländischen Journalisten zur Schalke-Geschichte befragt.
In der Schalkewelt, bei Journalisten wie Fans, kamen dabei vor allem die Aussagen an, die für eine Rückkehr sprechen. Dass S04 ihn gerade mehr brauche als Ajax. Dass er davon ausgehe, dass Ajax ihm den Wechsel ermögliche, wenn er sich dafür entschiede. Ebenso wies er aber auch darauf hin, was er an Ajax hat. Ajax ist seit dem 6. Spieltag Erster der niederländischen Ehrendivision. Nach Platz 3 in der Champions League Vorrunde spielt man in der Europa League weiter und gilt dort als ein Club mit Chancen. Dass er über den Wechsel nachdenke, dass es eine sehr schwierige Entscheidung sei, dass er nochmal darüber schlafen müsse, sagte Klaas-Jan Huntelaar.
Wenn es zu einem Wechsel kommt, ist es nicht die Zauberglitzerfeelgoodstory, als die sie verkauft werden wird. Klaas-Jan Huntelaar wird nicht umsonst für Schalke spielen, und es geht auch um sein Ego. Aber das ist gut so, das ist meines Erachtens sogar ein wichtiger Punkt. Klaas-Jan Huntelaar war immer ein absolut erfolgsorientierter Profi. Einer der für diesen Erfolg lebt, der Dinge erreichen und gebraucht werden will. Eben genau so eine Figur, wie sie Christian Gross beschrieben hat, als er sagte, man bräuchte noch mehr Spieler mit Charakter.
Natürlich ist auch jeder Zweifel berechtigt. Klaas-Jan Huntelaar ist 37 Jahre alt. Er läuft keinem Verteidiger mehr davon. Überhaupt sind, bei allem respekt, die Verteidiger in der Bundesliga im Schnitt auch stärker als die der niederländischen Ehrendivision. Und natürlich muss ein Zielspieler wie Klaas-Jan Huntelaar von seinen Mitspielern entsprechend bedient werden. Ajax liefert ein solches talentiertes Mittelfeld. Bei Schalke hat Amine Harit gerade sein richtig tolles Spiel gehabt, und der Erfahrung nach kann es bei ihm zwischen den richtig tollen Spielen eine Weile dauern.
Aber ehrlich: Welcher Stürmer sollte in der aktuellen Situation für Schalke 04 zu haben sein, der über ähnliche Zweifel erhaben sein könnte? Schalke kann keine 5 oder 10 Millionen Euro Ablöse für einen Stürmer bezahlen, und selbst wenn man das könnte gäbe es für solche Summen auch nur Stürmer mit Fragezeichen. Zu hoffen, dass ein Wunderscout in einer osteuropäischen Liga einen Stürmer findet, den Schalke für eine Millionen anheuert, der dann mit 10 Treffern in 19 Spielen die Klasse sichert und seinen Marktwert auf 30 Millionen schraubt, ist deutlich unrealistischer als die Hoffnung, Spieler wie Uth und Harit könnten Klaas-Jan Huntelaar so anspielen, dass dieser das tun kann, was er erwiesenermaßen sehr gut kann: Knipsen.
Ich hoffe, der Wechsel kommt zustande. Es wäre auch einfach eine schöne Geschichte. Es gibt viele Dinge an Schalke 04, die man immer wieder kritisieren kann, vieles, in dem man nicht gut ist. Aber Geschichten schreiben, die Fans und Liebhaber dieses Vereins jahrzehntelang erzählen können, kann dieser Club wie kein anderer.
Bild: Tomek Bo
Sehr schöne Worte für diese Möglichkeit. Ich sehe Rückholaktionen immer in bisschen skeptisch. Aber was bleibt uns anderes übrig? Aber das Spieler wie Seo oder jetzt der Hunter ihre Komfortzone verlassen wollen, weil ihnen das Schicksal Schalkes am Herzen liegt, das berührt mich zutiefst. Dies lässt mich auch daran glauben, dass in der Vergangenheit nicht alles schlecht war und hier nicht nur, die viel zitierten, Söldner unterwegs waren. Das berührt zutiefst. Euch allen ein emotionales „Glück auf!“ und Blau – Weiße – Grüße
Um an @Alexander anzuknüpfen: Wie viele Ex-Spieler (oder auch Ex-Mitarbeiter wie Ruhnert im Sportstudio) gerade Schalke die Daumen drücken, ist tatsächlich sehr berührend.
Zu Huntelaar: Er ist gut in Form, hat bei Ajax aber auch gute Zuspieler. In seinen letzten beiden Schalke-Saisons war sein Bewegungsablauf bereits so, dass solide Bundesligaverteidiger in der Regel keine großen Probleme mit ihm hatten. Wie integrativ er inzwischen als Typ ist, kann ich nicht bewerten.
Natürlich ist die Frage, welche Alternativen es gäbe – aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass Schneider nicht nur das Geld fehlt, sondern auch die Ideen und das Netzwerk. Deshalb ist meine Klassenerhaltsprognose trotz des großartigen Gefühls während des Spiels gegen Hoffenheim leider negativ.
Den Eindruck bzgl. Schneider habe ich auch. Ich denke aber, dass in der aktuellen Situation auch ein kreativerer und besser vernetzter Manager keine zwei Spieler aus dem Hut zaubern könnte, die Schalke so pushen, dass der Klassenerhalt total wahrscheinlich würde.
Was den Klassenerhalt angeht, müssen wir auf Gross und auf das Talent des aktuellen Kaders hoffen. Und auf eine Portion Glück, natürlich.
Ich habe mal eine interne pro und contra Liste gemacht. Pro KJH spricht er bräuchte keine große Eingewöhnungszeit da er sowohl sprachlich als auch kulturell sich bei uns auskennt. Emotional könnte man dann auch seo Als alleinigen Heilsbringer wahrscheinlich entlasten. Finanziell dürfte es wahrscheinlich auch zu stemmen sein. Solche alten Box Spieler die einfach nur knipsen sind eine aussterbende Gattung und deshalb sehr begehrt und nicht zu bezahlen
Auf meiner contra Liste dagegen fasse ich mal zusammen ob wir allen ernstes für eine 37-jährigen unser ganzes Spielsystem ändern sollten. Ob ein Harit damit zurecht kommt weiß ich nicht. Ebenfalls sehe ich ein mögliches Problem das Ego vom Holländer. Setzt er sich ohne rum zu Mohren mal ein paar Spiele auf die Bank. Sicherlich ist es unrealistisch bis Ende der Saison mit Hoppe zu planen. Aber ich habe generell zu Rückholaktionen meine negative Meinung. Beginnend mit Libuda hat das meistens nicht funktioniert
Meine Lösung ist deshalb frei nach Marcel Reif am besten zwei Jungtürken zu holen
@Martin Meschede
Zwei Jungtürken im Wortsinn oder im übertragenen Sinn (junge Umstürzler)?
am einfachsten wäre es wenn der Jochen zu einem der 57 Dönersschmieden in GE geht und dort 2 Jungtürken holt…..haben die Altintops nicht irgendwelche Kusengs. Erdogans Kuseng Can spielt ja Sonntag lt. CG bekanntlich als ersatz für Schöpfi…vielleicht 2 Jungtürken aus dem Altintops-Umkreis….nicht das ich jetzt in eine falsche Ecke gerückt werde…..aber zu nem 37 jährigen mutmaßlichen Egomanen kann ich mich nicht für begeistern….das könnte das gleich wie Ibisevic in grün werden