
Die Schalke Nation will Dir ihren Club zu Füßen legen. Sie will, dass Du führst, machst, tust. Mancher würde seinen gewählten Aufsichtsrat rausschmeißen, einige würden sogar ihre eigene Omma verhökern, wenn Du nur wiederkämst und Hoffnung schenktest! Denn seit 2005 bist Du der Inbegriff für guten Fußball auf Schalke, seit Deiner Ehrenrunde wirst Du hier vermisst.
Aber Schalke ist nicht nur auf’m Platz. Schalke sind Menschen, Schalke ist Politik. Du bist der Mann, der 50+1 ein bisschen doof findet, der im Mäzenatentum Dietmar Hopps und einem Fußball-Kunstprodukt seine erfolgreichste Zeit hatte. Der kicker schreibt, Deine Geheime Gruppe wolle am liebsten einen Haufen Leute rausschmeißen und möglichst flott die Ausgliederung der Profiabteilung umsetzen. Das passt zu Deinen bisherigen Stationen.
Aber Schalker sind viele, viel mehr als 17 Mitglieder. Schalke ist das Gegenteil von gleichgeschaltet. Was ist, wenn Deine Geheimen nicht in den Aufsichtsrat gewählt werden? Was ist, wenn keine 75% der vielen Tausend Mitglieder eine Ausgliederung befürworten?
Haust Du dann wieder ab? Willst Du Schalker sein und den Club nehmen wie er ist, oder bist Du nur der Richtige für ein vorgestelltes Vielleicht-Schalke, das wohlmöglich nie so wird?
Das wüsste ich gerne, bevor ich Dir zujuble, bevor ich auf den Rangnick-Bandwagon steige. Nix für ungut, aber zu geheim ist mir zu doof.
Foto: Steffen Prößdorf
Hallo Torsten!
Berechtigte Fragen, die den aktuellen Hype etwas hinterfragen.
Ich denke jedoch, in einem Punkt liegst Du nicht ganz richtig und vertauscht Ursache und Wirkung.
Es ist nicht „seine Gruppe“, sondern es hat sich eine Gruppe gebildet, die ihn als möglichen Kandidaten kontaktiert und wohl seine generelle Bereitschaft erreicht hat.
Für mich ein wichtiger Aspekt in der Gesamtbetrachtung!
Glück auf!
Klaus
Rolf als Sportdirektor in Zusammenarbeit mit Knäbel, Elgert und Büskens fände ich super –
auch wenn er die ein oder andere Kompetenz zusätzlich erhalten würde.
A´ber Herr Rangnick als Teil schalketypischer Machtspielchen in den Gremien zur Durchsetzung undurchsichtiger Interessen ist das Allerletzte was Schalke brauchen kann. Am Schluß platzt dann der Hypeballon, die Blödzeitung oder die WAZ haben ihre Klicks, Knäbel, Elgert und Büskens sind beschädigt und der Verein ist endgültig bis zum 13. Juni bürgerkriegsbedingt handlungsunfähig.
Frei nach den Worten der „Seuchenheiligen Angela M.“ ist die Lage auf Schalke momentan A L T E R N A T I V L O S
Rolf kennt den Verein und seine „Macken“ und hat es mit Hoffenheim und den Dosen schon bewiesen wie es gehen KANN….was nicht heisst dass es auch AUTOMATISCH klappt….zumal es bei Hoppelheim und den Dosen kein DRÄNGELNDES PUBLIKUM gab und er praktisch in Ruhe und ohne Druck schalten und wallten konnte.
Das eine „Rechtsformänderung“ coronabefeuert kommen wird lässt sich leider nicht vermeiden.
Aber wir haben jetzt „abstiegsbedingt“ die Aufgabe und auch Pflicht Schalke für die Zukunft NEU aufzustellen…..und das sehe ich bei einem Krösche mit Grammotzis einfach nicht!
Deswegen: Mach et, Rolf!
Guter Kommentar mal wieder, Torsten. Ich würde mich im Grunde auch über RR freuen. Denn dann hätten wir endlich mal jemanden, der Ahnung vom Fußball hat, der Erfahrung und ein richtiges Netzwerk mitbringt und der auch eine Vision hat. Aber RR bringt eben auch die dunkle Seite der Macht, bei dem die Vereinsform nur noch Folklore ist. Und zweiter Nachteil: Wie lange wäre er hier? Wir haben erlebt, dass er gerne auch hinschmeißt, wenn es nicht nach seinem Gusto läuft.
In der Tat berechtigte Fragen, die gestellt werden müssen, Torsten!
Aber der Kicker hat nicht immer Recht und war noch nie gut informiert (nicht einmal interessiert!) über das, was auf Schalke außerhalb des grünen Rasens passiert (schon gar nicht, wenn es um Schalker Vereinspolitik ging!).
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Schalke für Rangnick weit mehr als ein Arbeitgeber wäre, davon bin ich sogar überzeugt. Dazu haben ihn seine Engagements bei uns zu sehr bewegt, wie er schon mehrmals eindrucksvoll in Interviews nach seiner Zeit auf Schalke (also nicht als er kam bei Amtsantritt, wie es alle seine Vorgänger nach Assauer getan haben, die Heidels, Schneiders & Cos!) deutlich gemacht hat. Z.B. wie sehr ihn das Schalker Umfeld (das Engagement der einfachen, weniger betuchten Leute/Fans) beeindruckt hat und am Herzen lag und woher das bei ihm u.a. rührt (Vater, ärmliche Kindheit, Flucht usw.).
Im Übrigen ist eine Ausgliederung derzeit und innerhalb der nächsten zwei Jahren aus tatsächlichen außerodentliche Mitgliederversammlung, 3/4-Mehrheit, aktuell müsste Schalke sich weit unter Wert regelrecht verhökernl) und imho auch aus rechtlichen Gründen abwegig. Das weiß oder ahnt auch Rangnick.
Es ist für mich deshalb viel wahrscheinlicher, dass Rangnick tatsächlich aus einer intrinsischen Motivation heraus Schalke helfen will.
Eine derart sportlich kompetente Persönlichkeit, die auch noch intrinsisch motiviert ist und Schalke kennt und versteht, so eine Persönlichkeit auf dem mit Abstand wichtigsten Posten unseres Vereins (sc. Sportvorstand), das haben wir seit Assauer hier nicht mehr gehabt. Es wäre imho dumm, wenn Schalke so eine Chance nicht ergreifen würde.
Aber ganz klar: Die Fragen, die Torsten gestellt hat, die sind berechtigt und müssen vor einem Engagement beantwortet werden.
Mich beunruhigt diese geheime Gruppe und ihre Vorgehensweise total.
Nachdem sie mit ihrem Konzept beim AR abblitzen, holen sie Ralf Rangnick ins Boot, gehen an die Presse, bringen so die Schalker Seele zum Kochen. Bleiben dabei aber geheim mit noch geheimeren Hintermännern.
Das versteh‘ ich nicht. Was haben die denn zu verbergen? Was oder wer verbirgt sich dahinter, das möglichst keiner erfahren soll (bevor es zu spät ist)?
Und beabsichtigen die 3 Mitglieder dieser Geheimgruppe, die angeblich für den AR kandidieren wollen, vor ihrer Nominierung oder wenigstens vor der Wahl (so sie denn zugelassen werden) bekanntzugeben, dass sie zu der Geheimgruppe gehören?
Mir macht das Bauchschmerzen.
Und irgendwie erscheint mir der „Rolf“ in diesem Zusammenhang beinahe wie die sprichwörtliche Karotte, die man dem Esel vorhält. Das wirkt alles sehr unseriös.
Ohne an Ralf Rangnicks fachlicher Qualifikation zu zweifeln, wage ich aber zu bezwei-feln, ob Schalke ein Szenario aufbauen kann, dass für ihn jetzt passend ist.
Ist das aber alternativlos? Wohl kaum. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten. Die Kunst liegt darin, die nachhaltig beste davon auszuwählen. Was kurzfristig als Königsweg er-scheinen mag, kann mittel- oder langfristig zur Stolperstrecke werden.
Denn eines ist doch klar, auch Ralf Rangnick kann keine 100%ige Garantie mitbringen, dass sein Plan aufgeht.
@ Denn eines ist doch klar, auch Ralf Rangnick kann keine 100%ige Garantie mitbringen, dass sein Plan aufgeht.
… das dürfte dann wohl für alle Konstellationen bzw. jeden Kandidaten gelten.
„Nix für ungut, aber zu geheim ist mir zu doof.“
Genau. Transparenz bitte auch von der geheimen Gruppe. Und dann bitte schön ganz in Ruhe beurteilen und abwägen.
Stand jetzt gehe ich davon aus, dass Rangnick nicht kommt.
Was wir erleben werden, wird ein vergifteter AR-Wahlkampf sein, zumindest deuten die Buchta-Aussagen in der SZ darauf hin.
Ob wir mit Neustart-Euphorie in die zweite Liga starten…schwer vorstellbar, wenn Papa Rangnick nicht kommt.
Was bleibt, mit oder ohne Rangnick: Solange derart viel in der Bild landet und über dieses Medium Vereinspolitik gemacht wird, mit Folgen wie Social-Media-Auskotzerei und Spox-Clickbait, wird am Rudi-Assauer-Platz kein grüner Rasen mehr wachsen. Die sportlichen Erfolge der letzten zwei Jahrzehnte haben darüber hinweg getäuscht, dass der Verein von innen verfault. Obwohl alle sicher davon überzeugt sind, nur das Beste für Schalke zu wollen.
Sorry für den Defätismus, aber das ist kein Eindruck, der über Nacht entstanden ist.
ich interpretiere auch die Aussagen von Rolfs‘ Berater dass er allen Ernstes auf den Nachfolger von Popel-Jogi spekuliert….was aber nix werden wird da Olli Bierhoff sich seinen Schlächter nicht selbst aussuchen wird.
Fakt ist, dass unser AR (mal wieder?) ein schlechtes Bild der a) Transparenz an die BLÖD und b) der (Un)Einigkeit GEmacht hat. Sicherlich ist bzw. wäre Rolf auch nicht der Messias GEwesen, aber mit ihm hätte ich am Ehesten eine GEwisse Aufbruchstimmung in dem schwierigen nen Metier 2. Liga verspüren können.
So wird das nix(mehr) mit Schalke, kein Plan, keine Einigkeit, kein TonanGEber…..aber „Lebbe GEht weider“…..Profifußball wird sowieso überschätzt!
Danke an Torsten und auch an die anderen Kommentatoren.
Viele Verantwortliche haben in der nahen Vergangenheit von Transparenz gesprochen. Davon mitbekommen habe ich, bis auf die mitGEredet Veranstaltung, bisher wenig. Und mit der geheimen Truppe geht es gerade so weiter.
Was bei der RR-Debatte aber interessant zu verfolgen ist, dass sich die Schalker Gemeinde auffällig viele Gedanken über die Rechtsform macht. Ja, Corona, leere Kassen, miserabler Fußball, noch weniger Einnahmen. Bis vor kurzem dennoch ein no-go. Mag mit RR’s Historie zusammen hängen, oder dem Wunsch den Karren aus dem Dreck zu holen. Letzteres heißt für mich, dass die Mitglieder und Fans die Suppe der Tönnies‘, Heidel’s, Schneider’s, etc. auslöffeln wollen. Was ein gutes Zeichen ist. Ich war immer, und bin das noch, ein Verfechter des e.V.. Ganz einfach, weil eine klassische Ausgliederung nicht das Schalker Problem bei der Wurzel packt, sondern nur einmalige Einnahmen generiert. Zudem ist unbestritten, dass sich der Laden auch so tragen kann, wenn die Verantwortlichen ist Geschäft verstehen. Dass diese aber mit Kapital nicht umgehen können ist bewiesen. Auf der anderen Seite muss man anerkennen, dass das Konstrukt Schalke 04 und der Profifußball allgemein schon lange nichts mehr mit einem Sportverein zu tun hat. Eigentlich geht es doch darum, dass die Mehrheit der Schalker möchte, dass der Fußball in der Hand der Fans bleibt. Zumindest unterstelle ich das und es trifft meinen Kern.
Eine Ausgliederung und Rechtsformänderung der Lizenzspielerabteilung muss nicht zwingend mit dem Verkauf von Anteilen verbunden sein.
Ansonsten bin ich bei @gruffi04.
Für einmal Geld verzichtet man dauerhaft zumindest teilweise auf Selbstbestimmung.
Und löst damit auch nicht zwangsläufig unser Problem, dass wir mit Geld nicht umgehen können.
@Bea, mir geht es ähnlich. Ich halte Rangnick für einen höchst kompetenten Mann, aber warum ist mir bei dem ganzen Drumherum so unwohl? Warum kommt diese 13 oder 17 Mann starke Gruppe nicht an Deck, sagt, was sie will und wie sie es umsetzen will und wirbt um Zustimmung? Ich wünsche mir andere handelnde Personen auf Schalke als die, die es in den letzten 10 Jahren verkackt haben, aber ich wünsche mir auch andere Handlungsweisen. Mehr Offenheit, mehr Transparenz, mehr Konzept. Bisher besteht das Konzept der „Geheimgruppe“ nur aus Rangnick. Einem großen Teil der Fans scheint das zu reichen – mir nicht. „Hängt den AR, holt RR“ scheint mir eine etwas dünne Vision für die Zukunft. Was außer verbrannter Erde bleibt übrig nach dieser Schlammschlacht, wenn Rangnick nicht kommt? Und schon passiert, was viele befürchten: Rangnick interessiert sich plötzlich doch für den Posten des Bundestrainers. Was dann?
Was die Strukturen angeht: ein Unternehmen dieser Größe ist meiner Meinung nach als e.V. nicht zu führen (bestes Beispiel: ADAC!), weil die Kontrollmechanismen nicht ausreichen. Das hat erst einmal nichts mit Investoren und Geld zu tun, sondern mit dem Vereinsrecht. Schalke ist ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb, und der braucht andere Strukturen als ein Thekenverein.
Nicht so meine Wortwahl, aber zum Inhalt mag ich bemerken: Vermutlich gibt es auch auf Schalke aus ähnlichen Gründen Widerstände gegen Rangnick.
Auch wenn er „nur als Vorstand“ agieren würde, sein Messias-Status und sein Talent für Öffentlichkeitsarbeit würde ich mächtiger machen, als es seine Position eigentlich vorsieht. Letzte Personalie solcher Art auf Schalke war Rudi Assauer. Bisschen witzig, finde ich.
Ich möchte diese Diskussion an dieser Stelle mal entpersonalisieren und
gebe hier als Schalker den Advocatus Diaboli und ich werde unsensibel sein, sorry.
Was glaubt Ihr denn bitte was für große Auswahlmöglichkeiten der Verein haben wird?
Da werden jetzt nicht unzählige Investorengruppen Schlange stehen und wohlfeile
Konzepte in bunten pptx Präsentationen zum Besten geben und natürlich alles nur
unter der Maßgabe das der Verein in seiner Struktur erhalten bleiben möge und
sich alles den Fans als höchsten Souverän unterordnen muss – ich fürchte nein.
Sehen wir mal auf die Realität, wie sie sich jetzt darstellt:
Der Verein wird in den kommenden 12 Monaten (und vielleicht auch viel länger)
um sein nacktes Überleben kämpfen müssen und das auf allen Ebenen.
Sportlich, finanziell und ganz sicher auch in der Marketingwahrnehmung.
Der Verein muss eine zweitligafähige Mannschaft zusammenbauen und das wird
nicht so einfach sein. Wer absteigt spielt nicht automatisch oben in der 2. Liga.
Der Verein hat geschätzte Verbindlichkeiten von 240 Millionen Euro und muss
Ende Juni die 1. Anleihe von 16 Millionen ablösen, sprich auszahlen.
Die Einnahmen der kommenden 2. Liga Saison werden deutlich schmaler ausfallen,
Stichwort TV Gelder. Und das alles noch unter dem Unsicherheitsfaktor Corona!
Ich würde auch abseits von Corona nicht davon ausgehen, dass alle Spiele vor
vollen Rängen gespielt werden. Ich habe die 2. Liga im Parkstadion erlebt, da
fanden viele Spiele abends vor knapp 10.000 Zuschauern statt.
@Carlito1904 in Ruhe beurteilen und abwägen ist schön, wird aber angesichts
der Realitäten kaum funktionieren, weil der Druck Emotionen erzeugt und die
sind auf Schalke ja grundsätzlich schon reichlich vorhanden.
Schalke wird sich verändern, weil der Fußball sich verändert (hat).
Die MV ist ein Faktor in diesem Prozess, aber nicht einmal der Entscheidende.
Am Ende ist es wie im Bergbau, wenn der Geldhahn zugedreht wird ist Schicht im Schacht.
@Christian: in Ruhe beurteilen und abwägen klingt jetzt vermutlich langfristiger, als ich meinte. ;) Was ich grundsätzlich meinte war, dass ich als Mitglied zumindest nicht die Katze im Sack kaufen möchte, ohne das ich auch nur eine einzige Person dieser ominösen Gruppe, geschweige denn deren Masterplan auch nur ansatzweise kenne. Nicht, solange wir noch ein eV sind. Und das wird mindestens noch bis zur nächsten MV so sein. 🤷♂️
Laut Rangnicks Berater war der Kontakt nur lose. Viel Lärm um nichts?
200 Mio Verbindlichkeiten… der Rangnick kommt niemals. Das wird eine Daueraufenthalt in Liga 2 und hoffentlich nicht Liga 3 !
Zunächst einmal vielen Dank an dich, Torsten, dass du diesen Blog hier seit einigen Monaten wieder regelmäßig mit Inhalten fütterst! Ich habe hier früher schon gerne mitgelesen, wenngleich selten kommentiert, aber es ist immer eine Wohltat, hier (meist) abgewogene Texte und Kommentare zu lesen.
Die kritischen Nachfragen, die du hier zu einem möglichen Engagement von Rangnick stellst, sind sicher berechtigt.
Allerdings gehe ich doch stark davon aus, dass Ralf Rangnick (können wir diesen Rolf-Witz jetzt auch mal sein lassen…? Ich will das nicht zu hoch hängen, aber man weiß halt wirklich nicht, in welchem Zustand Rudi Assauer damals schon war (Alkoholabhängigkeit, evtl. beginnende Alzheimer-Erkrankung + es ist nun auch 15 Jahre her…), die Bedingungen auf Schalke noch ungefähr im Kopf hat und sich sehr im Klaren darüber wäre, dass eine Ausgliederung frühestens in zwei Jahren umgesetzt werden könnte. Selbst wenn er dann in zwei Jahren wieder weg sein sollte, hätten wir bis dahin einen der besten Kenner, die der deutsche Fußball im letzten halben Jahrhundert hervorgebracht hat, bei uns wirken gesehen, der dann sicher schon einiges auf den Weg gebracht hätte…
In dem Kommentar, den Christian oben geschrieben hat, finde ich meine sonstigen Gedanken hierzu recht gut wieder, so dass ich das nicht alles nochmal schreiben werde. Aber ich denke sehr, dass sich Schalke (und damit alle, denen dieser Verein irgendwie wichtig ist, was zum Glück immer noch viele Menschen sind) sehr gut überlegen muss, inwiefern die aktuellen Organisationsstrukturen noch zukunftsträchtig sind. Damit meine ich gar nicht mal so sehr die Einnahmequellen (obwohl die in der kommenden Saison in der 2. Liga und sicher noch nicht wieder vollen Stadien, in jedem Fall sinkenden Ticketpreisen, usw. deutlich sinken werden), sondern auch wirklich die Entscheidungswege, u.a. Größe und Kompetenz im Aufsichtsrat.
Um vielleicht eine Diskussion anzustoßen und weil mich die Antworten wirklich interessieren würden: Vor rund 10 Jahren war ich auch noch eindeutig auf der „nur e.V.“-Linie, sehe das ganze aber inzwischen doch ein wenig anders und könnte mir eine Ausgliederung durchaus vorstellen, wenn die Bedingungen passen. Aber vielleicht liege ich ja auch falsch. Daher würde mich interessieren, was Gegner einer Ausgliederung denn konkret befürchten, was in ihrem Falle geschehen könnte.
Worin besteht die Angst, woraus gründet sich die prinzipielle Ablehnung? Die zahlreichen Freunde, Familienmitglieder und Bekannten von mir, die u.a. Fans von Leverkusen, Gladbach oder dem schwarz-gelben Nachbarn sind, scheinen jedenfalls allgemein nicht weniger Spaß am Fußball gehabt zu haben in den letzten Jahren, können bzw. konnten (vor Corona) ihre Fankultur leben…
@Simon – im Zusammenhang mit der Ausgliederungsfrage erwähnst Du Gadbach.
Ich zitiere hier mal aus der Vereinssatzung des Vereins Borussia VfL 1900 e.V. Mönchengladbach unter § 2 Vereinszweck:
„6) Der Verein hält sämtliche Anteile in der ausgelagerten Borussia Mönchengladbach GmbH, in welcher der Lizenzspielbetrieb angesiedelt ist. Die Veräußerung dieser Gesellschaft oder von Anteilen derselben muss durch die Mitgliederversammlung auf Antrag des Präsidiums mit zwei Drittel Mehrheit beschlossen werden. Ein entsprechender Antrag des Präsidiums ist den Mitgliedern mit der Einladung zur Mitgliederversammlung zuzustellen.“
Die Ausgliederungsdiskussionen unter Schalkern drehen sich immer ausschließlich um Geld, sprich den Verkauf von Anteilen an der Lizenzspielerabteilung. Und dagegen bin ich nach wie vor. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass es in diese Richtung ein Konzept geben kann, was mich 100ig überzeugen könnte.
Vielleicht auch, weil ich einmal in der Privatwirtschaft beobachten konnte, was passierte, als ein Familienunternehmen zwecks Finanzmittelbeschaffung und strategischer Kooperation Anteile verkaufte. Der Einfluss der Anteilskäufer war wesentlich größer als die Anteile eigentlich hergaben, weil man ja immer mit dem Ausstieg drohen konnte. Bei erster Gelegenheit wurden die Anteile wieder zurückgekauft. Aber bis dahin war ein gutes Stück der ehemaligen Unternehmenskultur verloren gegangen. Wirklich besser stand man übrigens auch nicht da, eher sogar schlechter.
Bezüglich „Rolf“ für Ralf. Das hatte ich in einem früheren Kommentar auch verwendet, aber mir nichts dabei gedacht. Ich sehe das mittlerweile als eine Art Schalker Spitzname für RR und nicht despektierlich gegen irgendwen oder irgendwas.
Liebe Mit-Leidenschaftlichen,
danke Thorsten, ja, für eines der besonnensten und lesenswertesten Foren, das Schalke zu bieten hat. Eine Wohltat.
Vielleicht ist da auch ein Zusammenhang zur aktuellen Situation. Besonnenheit versus Emotion. Schalke braucht beides. Lebt aber von Letzterem. Schalke ist der bekloppteste Verein der Liga. Ja, der Welt. Wahrscheinlich. Schalke kämpft um sein Überleben. Schalke ist vielleicht bald, für lange Jahre oder für immer, Geschichte. Das will und kann ich gar nicht, noch gar nicht, so richtig realisieren. Und diese langen Monate des Leidens, ja, irgendwann geht es nicht mehr. Sowohl bei Spielern, als auch bei Fans.
Ich hoffe sehr, dass Ralf Rangnick kommt. Es braucht einen starken Mann auf Schalke, auf jeden Fall kurzfristig. Und, vor allem jemanden, der schon bewiesen hat, dass er nach seinem Ausscheiden für langfristige Strukturen gesorgt hat, die offensichtlich funktionieren. Wobei ich mir da bei Hoffenheim aktuell nicht mehr ganz so sicher bin.
Nun, wie auch immer, mit oder ohne geheimem Geheim-Bund, mit oder ohne Besonnenheit, ich glaube, wir brauchen aktuell einfach so viel Kompetenz, aber auch Menschen, die Emotionen verkörpern, wie es nur geht.
Und da sehe ich Rangnick tatsächlich alternativlos. Und Grammozis, ja, lassen wir ihn mal weiter machen. Und dann, ma guckn.
Ich habe bei diesen vielen Tiefschlägen der letzten Wochen und Monate gemerkt, dass ich Schalke, wirklich, immer noch… ja, ja, es ist pathetisch… aber wahr, wie wenig Anderes… liebe. Verliebt bin, wie auch schon vor 30 oder 40 Jahren, nein, eigentlich ist meine Liebe in den letzten 20 Jahren gewachsen… in diesen mythotischen Wahnsinn. in diese Geschichte von Wahnsinnigen, im lebendigsten und schönsten Sinne. Assauer, Charly, Olaf Thon, der schon auch sehr merkwürdige Sachen sagt, mitunter, aber… einer der aufrichtigsten Schalker ist, Assamoah, Büskens, und, und, auch Huub, klar, und so viele weitere mehr, und so stark, dass Danny Latza zurückkommt. Toll wäre auch, wenn sich der junge Mann aus Bergamo endlich wirklich zu seiner Liebe bekennt.
Mein Gott, Schalke ist weiß Gott, mehr als Fußball. Der Papst ist nicht überall Mitglied. Und, ja… diese Stadt, diese Region, ist, braucht, Schalke, wie sonst nichts Vergleichbares, einfach zum Überleben. Und… ja, ich bin ein Sozial-Romantiker, aber… bitte, Ralf, mach et.
Und, wie es aussieht, reißen sich ja gerade einige geheime und auch ungeheime, handelnde Personen, ziemlich am Riehmen, damit er kommen kann.
Glück auf, Leute. Glück auf… der Steiger kommt.
@ Bea:
Hat ein wenig gedauert mit meiner Antwort… inzwischen hat sich das Rangnick-Thema ja ohnehin wieder erledigt. Bedauerlich, denn ich denke nach wie vor, dass er uns, wenn er gekommen wäre, sehr weiter geholfen hätte.
Und ja – ich habe nie angenommen oder unterstellt, dass jemand das „Rolf“ despektierlich gemeint hat – weder du, Torsten oder sonst jemand. Man kann es sicher auch einfach als Teil der Vereinsvolkore auffassen und gut ist; ich sehe dann halt immer Rudi Assauer vor mir auf dieser Pressekonferenz, anschließend kommen mir die Bilder seines späteren, man kann es nicht anders sagen, Verfalls vor Augen und ich werde wehmütig. What could have been…
Die Gladbacher Satzung hatte ich mir nach meinem Post auch nochmal angesehen bzw. überflogen. In der Tat gibt es natürlich ganz verschiedene Rechtsformen jenseits des e.V. Aber irgendwas wird man sich in Mönchengladbach ja schon dabei gedacht haben, die Organisation in dieser Art zu ändern (vom klassischen e.V. weg). Vielleicht bringt es doch organisatorische Vorteile?
Die Befürchtung, durch einen Verkauf von Anteilen ein Stück der Vereinskultur zu verlieren:
Ja, sicher – diese Gefahr besteht natürlich (siehe ManU), aber ganz ehrlich: Das hat Schalke doch auch in den klassischsten e.V-Strukturen in den letzten Jahren sehr gut auch so hinbekommen. Da könnte ich mir sogar vorstellen, dass eine professionell geführte Unternehmensleitung aus Fachleuten, die sich bewusst ist, dass man den – unromantisch gesprochen – Markenkern nicht verwässern darf, in dieser Hinsicht weniger Unsinn angestellt hätte und sich auch in der Öffentlichkeit geschickter präsentiert hätte.
Vielleicht hätte eine solche z.B. auch verhindert, dass man ohne jede Not auf dieser Position einen offenbar vollkommen lustlosen und unmotivierten Ex-Nationalspieler für eine hohe Ablöse und bei einem Jahresgehalt von 6 Mio. einkauft, weil der Sportdirektor einfach mal Lust hat, Geld rauszuhauen. Gehaltsliste wurde ja heute bei Bild (wo sonst…) veröffentlicht…
Andere Aspekte wie Fanclubtreffen, Bezirkstreffen, Sommerfeste mit Turnieren, Stadionfahrten, usw. bleiben von einer solchen Umstrukturierung grundsätzlich doch auch vollkommen unberührt. Man kann ja sagen, was man möchte, aber mein Eindruck ist nicht, dass die Dortmundfans das jetzt alles nicht mehr leben können… Aber wie gesagt: Vielleicht liege ich auch falsch und schätze die Folgen falsch ein.
In jedem Fall denke ich jedoch, ein – de facto – Unternehmem mit einem Jahresumsatz in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe sollte nicht in einer Struktur geführt werden, wie der Dorfverein um die Ecke: Mit einer Gruppe honoriger Ehrenamtler im wichtigsten Gremium, die sicher (fast) alle Schalkefans sind, aber doch offensichtlich vollkommen überfordert waren und sind, weil sie von der Branche eigentlich keine Ahnung haben. Das ist hart gesagt und sicher auch ein wenig unfair, aber die Resultate der letzten 5-6 Jahre (so lange dauert gefühlt eigentlich schon die Zeit, in der es Stück für Stück bergab ging) sprechen nunmal für sich.
Auch wenn Rangnick jetzt doch nicht kommen sollte, wäre eine Änderung der Vereinsstruktur mit Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung wünschenswert. Dies schafft die Voraussetzungen dafür, dass mögliche Kapitalgeber einsteigen können. Durch die 50 % +1– Regelung ist sichergestellt, dass die Kontrolle beim Verein verbleibt.
Hertha BSC ist auf diesem Wege ja ein erheblicher Betrag zugeflossen, auch wenn man sich über dessen sinnvolle Verwendung dort sicherlich streiten kann. Hier wäre Rangnick sicherlich in seinem Element gewesen und hätte nicht wie Preetz das Geld ohne langfristiges Konzept aus dem Fenster geworfen.
Ohne die Möglichkeit, mittelfristig eine konkurrenzfähige Mannschaft aufgrund ausreichender finanzieller Mittel aufstellen und bezahlen zu können, wird Schalke auf Jahre außerhalb der lukrativen internationalen Plätze verharren. Dies führte auch dazu und wird auch künftig dazu führen, dass trotz exzellenter Nachwuchsarbeit Talente nicht gehalten werden können und zu attraktiveren Vereinen abwandern ( Neuer, Goretzka, Matip, Sane, Goretzka, Draxler, Nübel, Kolasinac, um nur einige zu nennen). Schalke hat mehr verdient als Ausbildungsverein für die großen Vereine zu sein. Sehr gute Nachwuchsspieler können aber nur gehalten werden, wenn der Verein ihnen eine internationale Perspektive bieten kann , wie sie auch dem Anspruch von Schalke 04 entspricht.
Bei der sich jetzt abzeichnenden Lösung mit Peter Knäbel habe ich meine Zweifel, ob dieser wirklich über ausreichende Kompetenz verfügt. Seine bisherigen Stationen als Sportdirektor beim HSV vor dessen Abstieg ( 2014 – 2016) und sein dreimonatiges Intermezzo im Jahre 2018 beim VfB Stuttgart sind in meinen Augen kein Qualitätsnachweis, sondern geben eher Anlass zur Sorge. Ich denke, dass er im Nachwuchsbereich entsprechend seinen Qualifikationen ganz gut aufgehoben ist.
Bleibt nur zu hoffen, dass der Abstieg vom Vizemeister in der Saison 2018 zum Absteiger in der Saison 2021 mit einem Wiederaufstieg in der Saison 2022 ausgebügelt werden kann. Gerade beim HSV sieht man, wie mühselig es sein kann, aus dem Unterhaus wieder ins Oberhaus aufzusteigen.
Glückauf !
@Simon und @ Spreewalder
Das wird jetzt reichlich unstrukturiert, aber ich möchte gerne einige meiner Gedanken zu euren Kommentaren noch vor Ostern hier posten.
Im Grunde genommen ist der Schalker Konzern ja gut aufgestellt und strukturiert. Da muss, glaube ich, an gar nichts so vielen Stellschrauben gedreht werden. Da muss teilweise nur mehr Leben rein und die Entscheiderposten müssen mit fähigem Personal besetzt werden.
Wir sind uns wohl alle einig, dass das größte Schalker Problem beim Geld ausgeben liegt. Und das durchweg durch die komplette Bundesligazeit (mindestens).
Deswegen kann es jetzt auch keine schnelle Lösungen geben.
Ein kompletter Verkauf der Lizenzspielermannschafft würde nicht garantieren, dass das Geld so verwendet wird, dass wir nachhaltig und dauerhaft eine Situation wie die jetzige vermeiden.
Ich bin nicht gegen eine Ausgliederung der Lizenzabteilung. Im Gegenteil – das ist zwingend erforderlich. Selbst dr gemeinnützige Bestandteil des Schalker Portfolios ist als gGmbH quasi eine Art Kapitalgesellschaft.
Hierbei geht es um steuerliche und rechtliche Vorteile (ich bin da kein Experte).
Ich bin nicht aus „sentimentalen“ Gründen gegen einen Verkauf von Anteilen.
Ich bin Vereinsmitglied und das schon sehr lange.
Die Vereinsmitglieder sind die „Eigentümer“ des Vereins.
Verkaufe ich Eigentumsanteile, erhalte ich einmalig eine Kapitalspritze. Ist die aufgebraucht, hab ich nichts außer einem Anteilseigner mit eigener Motivation (wie auch immer geartet die sein mag). Leider stellt auch die 50+1 Regel nicht sicher, das der Verein die Kontrolle behält. Kontrolle behalte ich nämlich immer nur dann, wenn ich notfalls die Abgegebenen Anteile jederzeit zurückkaufen kann, egal, ob es sich um 1% oder 49% handelt.